© Björn Reckewell (CC-0)

Ein Wochenende mit Hund

Städtereisen für Frauchen und Herrchen

Der perfekte Kurztrip für Hund und Mensch

in die Lessingstadt Wolfenbüttel

„Hallo, mein Name ist Artur – ich bin sieben Menschenjahre alt und lebe mit meinem Herrchen Jens in Hamburg. Mein Fell ist seidenglatt und glänzend, meine Schnauze: echt platt. Ich bin ein Mops und für einen Hund ein echter Weltenbummler. Ich liebe es, mit Herrchen Ausflüge zu unternehmen, denn dann darf ich auf der Rückbank des Autos sitzen und aus dem Fenster schauen. Herrlich, wenn die Ohren im Wind flattern!  „Ich höre Jens mit den Autoschlüsseln klappern. Aufgeregt laufe ich in der Wohnung auf und ab. Ob ich mitkommen darf? Er nimmt die Leine in die Hand – jippi! Wir fahren mit dem Auto! Wohin nur? An die Elbe oder in den Stadtpark? „Komm Artur, auf geht’s! Dieses Wochenende machen wir eine Tour nach Wolfenbüttel, an die Oker. Da kannst du dich im Park, auf riesigen Feldern und im Wald austoben – oder in dem idyllischen Flüsschen schwimmen gehen“, fügt Jens grinsend hinzu, wohl wissend, dass Wasser nicht mein Element ist. „Wuff!“

Tag 1 in Wolfenbüttel

15 Uhr Ankunft

Jens hat eine Ferienwohnung gebucht. Im Unterkunftsverzeichnis von Wolfenbüttel, so erklärt er mir während der Autofahrt, sind alle Wohnungen mit einem Symbol gekennzeichnet, bei denen man auf Anfrage einen Hund mitbringen darf. So fand er die perfekte Bleibe für uns mitten in der Altstadt.

Gemütlich hier! Unter den alten Fachwerkbalken kann ich mich auf mein Reisekissen kuscheln. Aber zu früh gefreut – Erholung gibt’s wohl erst später, denn kaum angekommen, will Jens mit mir den Seeligerpark erkunden.

16 Uhr Ab in den Park!

Hier – zwischen Bäumen, grünen Wiesen und der Oker – spielt Jens eine Runde Discgolf. Mit einer Frisbeescheibe versucht man bei diesem Trendsport von festgelegten Abwurfpunkten, mit möglichst wenigen Würfen, in einen Korb zu treffen. Ich versuche natürlich, schneller zu sein als die Scheibe und flitze voran – manchmal auch in die falsche Richtung, aber egal: Es macht riesigen Spaß.

17.30 Uhr – Wurst für zwei

Jens hat mir ein Leckerli versprochen und so machen wir uns auf den Weg zur Metzgerei Röber, der zweitältesten Schlachterei Deutschlands. Seit 1827 versteht sich das Familienunternehmen auf feinste Wurstspezialitäten. Während ich meine Nase an der Scheibe zum Laden noch platter drücke, probiert Jens drinnen die Spezialität der Metzgerei – die „Wolfenbütteler Lessingstracke“. Langsam knurrt mein Magen und ich mache mich mit einem kurzen aber kräftigen „wuff“ bemerkbar. Jens kommt endlich mit einer dicken Scheibe Fleischwurst – nur für mich – aus der Tür!

20 Uhr – Mit dem Nachtwächter auf Streifzug

Bei Einbruch der Dunkelheit treffen wir am Schlossplatz einen komplett in Schwarz gekleideten Herrn, der eine Laterne, ein Horn und eine Art Speer bei sich trägt. Argwöhnisch beschnuppere ich ihn und will schon fast bellen, als er uns herzlich einlädt, mit ihm einen Streifzug durch die Altstadt zu unternehmen. „Wir begeben uns auf eine Zeitreise in längst vergangene Tage, als hier in Wolfenbüttel die Herzöge regierten.“

Der freundlich wirkende Mann entpuppt sich als Nachtwächter Thomas Ostwald und sein Speer als Hellebarde, die er traditionell bei den nächtlichen Rundgängen zum Schutz vor Dieben und anderen Schurken mit sich führt.

Auch wenn ich als Mops kein ausgebildeter Wachhund bin, ist mir Thomas sofort sympathisch. Auf sehr unterhaltsame Weise führt er uns durch die Stadtgeschichte, erzählt Anekdoten sowie Klatsch und Tratsch der damaligen Zeit. Die abendliche Beleuchtung lässt die unzähligen Fachwerkhäuser und das Schloss in einem ganz besonderen Licht erstrahlen.

21.30 Uhr – Abendritual

Unsere kurze, abendliche Stadtführung endet an beziehungsweise in der Schlossschänke. In dem gemütlichen Lokal darf ich es mir unter dem Tisch bequem machen, während Thomas und Jens noch einen Absacker trinken. Natürlich gibt es für die beiden Wolfenbüttels Kult-Getränk Nummer eins: Jägermeister. Bald falle ich geschafft von dem aufregenden Tag auf mein Reisekissen.

Tag 2 in Wolfenbüttel

08.30 Uhr – Frühsport und Frühstück

Der Tag beginnt wieder im Grünen mit einem Spaziergang entlang des Stadtgrabens. Eingebettet in die Wallanlagen befindet sich hier ein sogenannter Generationenpark. Hier kann ich Enten jagen (die zugegebenermaßen viel zu schnell für mich sind) und viele Bäume und Sträucher beschnüffeln. Jens kommt beim Outdoor-Training an den elf Fitnessgeräten ganz schön ins Schwitzen.

Anschließend haben wir uns eine Stärkung und etwas Erholung verdient. Im Hofcafé frühstücken die Gäste im Garten oder auch im gemütlichen Innenraum am Kamin. Hunde sind hier erlaubt und ich bekomme sogar eine Schale mit Wasser.

11 Uhr – Bibliotheksbesuch ohne Mops

Damit ich nun auch in Ruhe mein Futter genießen kann, lässt Jens mich für eine Stunde in der Ferienwohnung zurück. Außerdem möchte er sich gerne die Herzog August Bibliothek anzuschauen. Sichtlich beeindruckt kehrt er zurück. „Es gibt dort über eine Millionen Bücher und die Hälfte davon stammt aus den Jahren und Jahrhunderten vor 1850!“ „Das Herzstück ist eine Schrift aus dem Jahr 1180 – stell dir das vor! ... und es gibt noch so viel mehr zu entdecken: Das Schloss, in dem die Herzöge lebten und regierten, das Lessinghaus, das Bürgermuseum und und und. Aber die Sonne scheint und darum machen wir jetzt einen Ausflug in die Natur. Komm, Artur!“

13 Uhr – Fahrradausflug

Gesagt – getan! Die idyllischen Landschaften des Nördlichen Harzvorlandes lassen sich perfekt mit dem Kanu oder per Velo erkunden – sagt Jens. Aus Rücksicht zu mir hat er sich für das Fahrrad entschieden. Freundlich wird Jens in der Tourist-Info zu den verschiedenen Routen beraten: Ob der Eulenspiegel-Radweg, ein Ausflug in den Oderwald oder eine Tour zum ehemaligen Grenzstreifen zwischen DDR und BRD – gut ausgebaute Radwege gibt es hier anscheinend so einige.

Jens wählt eine leichte Variante, damit ich ab und zu auch an der Leine mitlaufen kann. Erst einmal nehme ich aber im Fahrradkorb Platz und lasse mich von Herrchen durch die hübschen, historischen Nachbardörfer fahren. Vorbei am Gärtnermuseum, großen Feldern und Wiesen radeln wir Richtung Braunschweig und befinden uns schon bald an der Südsee. Der Südsee ist in diesem Falle kein Meer, sondern ein See, an dem wir uns etwas ausruhen und uns mit einem kühlen Getränk erfrischen. Endlich kann ich mir etwas die Beine vertreten und die Gegend beschnüffeln. Der Rückweg führt uns durch grüne Parkanlagen – rechts von uns der Südsee, links von uns die Oker, auf der fröhliche Menschen paddeln und uns von ihren Kanus aus zuwinken. Auch wenn Wasser nicht mein favorisiertes Element ist - dieses Fleckchen Erde ist wirklich herrlich!

18 Uhr – Bei Italienern im Garten

Mit riesigem Hunger kommen wir zurück nach Wolfenbüttel. Während Jens sich frisch macht, darf ich schon einmal futtern und dann geht´s ins Restaurant La Domenica. Hier werden italienische Köstlichkeiten serviert und das schon seit 1985. Francesco Scaccianoce hat in seinem riesigen Garten Platz für 120 Personen und das Großartige: Die Menschen können ihre Schuhe ausziehen und die Füße in das weiche Gras stellen. Und ich? Ich habe es mir natürlich auch bequem gemacht und lasse mir die Sonne auf mein Fell scheinen.

20 Uhr – Abreise

Es war ein toller Ausflug nach Wolfenbüttel – gerne hätten wir auch länger bleiben können. Wuff!

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