Kein Geringerer als der Wolfenbütteler Hofkapellmeister Michael Praetorius bescheinigte dem jungen Hamburger Musiker Johann Schop 1614, dass er „ein sehr guter Discant-Geiger“ sei, der „das Seine uff der Lauten, Posaunen und Zinken auch prästiren“ konnte.
Seine Lehrjahre hatte Schop an hiesigen Hofkapelle absolviert, bevor er in Hamburg zu den Ratsmusikern stieß, deren Leitung er 1621 übernahm. Zusammen mit Heinrich Schütz reiste er 1643 nach Kopenhagen zur Hochzeit des Kronprinzen von Dänemark.
Johann Schops kompositorische Nähe zu Schütz verrät die enge Beziehung, die beide auf dieser gemeinsamen Tour geknüpft haben mögen. Er widmete 1644 den „Ersten Theil Geistlicher Concerten“ dem Wolfenbütteler Herzogspaar August und Sophie Elisabeth. Das einzige vollständig erhaltene Exemplar dieser kostbaren Sammlung befindet sich heute in der Herzog August Bibliothek. Das Wort-Ton-Verhältnis und die variantenreiche Besetzung für Solostimmen bis hin zu doppelchörigen Stücken verraten den Einfluss seines älteren Kollegen Schütz.